Insuline richtig anwenden
Insuline gehören für viele Diabetiker zum Alltag - und sind ganz einfach anzuwenden, wenn ein paar wichtige Punkte beachtet werden.
Vorbereitung
- Hygiene ist das A und O bei Injektionen. Für die Insulinverabreichung sollen Hände und Einstichstelle sauber sein. Eine Desinfektion der Einstichstelle ist aber nicht erforderlich.
- Damit die Verabreichung möglichst wenig schmerzt, soll Insulin nicht direkt aus dem Kühlschrank verwendet werden. Neue Patronen - bei wiederverwendbaren Pens - bzw. noch nicht verwendete Insulinpens (Einmalpens) sollten vor der ersten Verwendung ca. 30 Minuten vor der Injektion aus dem Kühlschrank genommen werden. Nach der ersten Verwendung sollen Insulinpens nicht im Kühlschrank gelagert werden.
- Für jede (!) Injektion soll eine frische Nadel verwendet werden. Insulinnadeln sind sehr fein und werden bereits beim ersten Einstechen in die Haut beschädigt. Mit bloßem Auge ist das nicht sichtbar, jedoch können gebrauchte Nadeln bei der Injektion schmerzen und, besonders problematisch, verstopfen und so nicht die richtige Menge Insulin abgeben.
- Vor jeder Injektion soll der Sicherheitstest durchgeführt werden.
Beispiel: Kurzbedienungsanleitung
Dies ist eine verkürzte Handhabungsanleitung zum SoloStar® 300 Einheiten/ml.
Die richtige Einstichstelle
Insulin muss unter die Haut (subkutan) gespritzt werden. In den meisten Fällen wird die Nadel im 45° bis 90° Winkel in eine mit den Fingern gebildete Hautfalte gestochen. Wenn an der Einstichstelle genügend Fettgewebe vorhanden ist, kann die Nadel senkrecht eingeführt werden, ohne mit den Fingern eine Hautfalte bilden zu müssen. Das Unterhautfettgewebe sorgt dafür, dass das Insulin gleichmäßig ins Blut aufgenommen wird.
Bevorzugte Stellen für die Injektion von Insulin sind der Bauch und die Vorder- oder Außenseiten der Oberschenkel. Das Gesäß ist theoretisch auch geeignet, allerdings weniger als Bauch und Oberschenkel, , da es schwieriger zu erreichen ist und schwerer eine Hautfalte gebildet werden kann.
Die Wahl der Injektionsstelle beeinflusst auch die Dauer bis zum Wirkeintritt des Insulins:
- In den Bauch injiziert, wirkt Insulin sehr rasch.
- In das Gesäß injiziert, wirkt Insulin rasch.
- In den Oberschenkel injiziert, wirkt Insulin etwas langsamer.
Die Injektionsstelle soll für jede Verabreichung gewechselt werden, damit sich die Haut zwischen den Injektionen erholen kann und nicht verhärtet.
Insulinnadeln
Wenn Nadeln nicht in der Apotheke zu den Insulinpatronen oder dem Pen dazu gegeben werden, stellen sich für Patienten oft gleich mehrere Fragen.
- Wo sind Insulinnadeln erhältlich?
Nadeln werden für den Bedarf von 3 Monaten, den sogenannten Quartalsbedarf, in den Einrichtungen der Gebietskrankenkasse bzw. in den dafür vorgesehenen Verordnungsstellen gegen Vorlage der vertragsärztlichen Verordnung für Heilbehelfe und Hilfsmittel kostenfrei abgegeben. - Welche Nadeln passen auf die Pens?
Die Pens von Sanofi wurden mit Nadeln von
- Artsana Group
PIC
- BECTON DICKINSON
BD Micro-FineTM +, BD Micro-FineTM Plus, BD Ultra FineTM, BD Micro-FineTM Ultra
- Owen Mumford
Unifine®, Pentips® und Unifine® Pentips® Plus
- YPSOMED
mylifeTM Clickfine®, Optifine®, Penfine® Classic, Clickfine® Autoprotect®
Die Länge der Nadeln kann 4,5,6 oder 8 mm betragen. Die Entscheidung welche Nadellänge verwendet werden sollte, obliegt dem Ermessen des behandelnden Arztes. - Artsana Group
- Warum muss ich nach jeder Injektion die Nadeln wechseln?
Das mehrfache Verwenden von Nadeln kann zu Verletzungen und Verhärtungen im Unterhautfettgewebe führen. Insulinnadeln sind sehr fein und werden bereits beim ersten Einstechen in die Haut beschädigt. Diese Schäden sind mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen, erst unter dem Mikroskop wird das Ausmaß des Verschleiß deutlich. Bereits verwendete Nadeln können nicht nur zu Schmerzen bei der Injektion führen, sondern auch verstopfen, wodurch nicht mehr die richtige Dosis Insulin abgegeben wird. Auch aus hygienischen Gründen soll für jede Injektion eine neue Nadel verwendet werden.